Bohren bis der Arzt kommt – Burnout bei Zahnärzten Mai 5, 2010
Posted by orthodontictiger in Aktuelles, Uncategorized.trackback
„Bisher gibt es keine signifikanten deutschlandweiten Daten zum Themenbereich Burnout bei Zahnärzten“, erklärt Jöhren sein Forschungsinteresse. Jöhren hatte sich an der Universität Witten/Herdecke mit einer Arbeit über die Angst vor dem Zahnarzt habilitiert. „Auch dabei ging es um Fragen im Grenzbereich zwischen Zahnheilkunde und Psychologie. Ich bin in diesem Feld also nicht ganz neu, ich bin aber auch Zahnarzt. Daher ahne ich, dass Zahnärzte das Thema Burnout eher verdrängen.“ Unter seiner Leitung möchte die Universität Witten/Herdecke mit dem Arbeitskreis für Psychologie und Psychosomatik der Deutschen Gesellschaft Zahn- Mund und Kieferheilkunde dennoch eine Befragung unter Zahnärzten durchführen. „Burnout ist ein langsamer aber stetiger Prozess, der sich überwiegend unterbewusst abspielt. Erst wenn die Auswirkungen stärker werden, beschäftigt man sich damit. Eine ab und zu auftretende Müdigkeit, gelegentliche Lustlosigkeit, sich der täglichen Fülle der Praxisaufgaben zu stellen, Erschöpfungsgefühle, Muskelverspannungen oder einfach das Gefühl, dass einem alles zu viel wird – das alles können erste Anzeichen für einen Burnout sein“, schildert Jöhren die Symptome. Hinzu kommen andere Stressfelder: Wie lassen sich die gegensätzlichen Anforderungen wie Menschlichkeit, Wirtschaftlichkeit und Qualität noch erfüllen? Familie, Freunde, Sport und auch die eigene Gesundheit erhalten oft nicht die ausreichende Aufmerksamkeit – das kann auf Dauer auch starke Persönlichkeiten zermürben.
Daher bittet Jöhren, dass sich möglichst viele Kolleginnen und Kollegen an der Studie beteiligen. Alle Informationen sind auf der Seite
http://www.ZA-Burnout-Studie.de
zusammengefasst. „Schenken wir dem Thema die Aufmerksamkeit, die es aktuell erfordert. Beginnen wir mit der Analyse zum Stressverhalten bei deutschen Zahnärzten, um die Dringlichkeit eventueller Präventionsmaßnahmen herauszustellen und dadurch eine gezielte ‚Burnout-Prophylaxe‘ für unseren eigenen Berufsstand zu ermöglichen.“
Weitere Informationen für die Redaktionen bei Prof. Dr. Peter Jöhren, 0234 5839228, hp.joehren@t-online.de und carolin.wissel@t-online.de
Ich stimme dir völlig zu.Genau bei Ärzten bzw. Zahnärzten besteht die Gefahr von dem Burnout-Syndrom befallen zu werden.
Leider wird ein Burnout gerne verdrängt – und zwar so lange bis wirklich nichts mehr geht. Bei Zahnärzten ist natürlich das Problem, daß so etwas auch existenzgefährdend sein kann, denn ein Zahnarzt ist ja selbstständig und kann sich finanziell keinen längeren Ausfall leisten. Also ganz wichtig: rechtzeitig auf die Symptome achten und Gegenmaßnahmen einleiten!